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Glücklich in der Ursuppe

Ein unerwarteter Spaziergang in der Ursuppe. Träumend von der Vergangenheit, in der alles Leben noch viel enger miteinander verwandt war und neben einander schwamm unter einem radioaktiven Himmel. Um aus diesem Urzustand auszubrechen und das Meer verlassen zu können, braucht es die schützende, umschliessende Hülle einer Atmosphäre, welche jene alles durchdringende Strahlung und das UV-Licht zu mildern vermag. 
Die Cyanobakterien waren die ersten, die mit Photosynthese das Wasser aufspalteten und Sauerstoff produzierten. Später übernahmen das dann höher entwickelte Pflanzen, die vielleicht aus diesen ursprünglichen Bakterien entstanden sind. Ein erstes grosses Massensterben unter den ersten Ein- und Mehrzellern löste der Sauerstoff in Luft und Wasser aus. Das Leben veränderte sich, passte sich an und überlebte. Dieses erste Leben auf unserer Erde war meine Inspiration für diese ganze Bilderreihe.
Mit meiner Kunst verhält es sich ähnlich: eines baut auf dem anderen auf, geht Hand in Hand, beeinflusst sich, wird über die Zeit reicher, vielfältiger, wie ein entstehender Garten.
Es gab und gibt selten den Zustand, in dem der Himmel seinen Sonnensegen auf mich passives Individuum giesst, dass sich gerade eines aufmerksamen Moments erfreut. Dieser Ort der Inspiration ist ein karger Ort, der von mir über Jahre mit Gesehenem, Geträumtem, Gesagtem und Gelesenem, an- und aufgefüllt wurde und fortwährend gefüttert wird. Wenn dieser Ort überschwappt, versuche ich es mit meinem persönlichen Stil in eine zeitgemässe Aussage zu verwandeln.
Einst vom UV Licht bedroht, um so fröhlich leuchten die Einzeller in Neonfarben auf den Leinwänden meiner Bilder und entwickeln sich weiter zu komplexeren Gebilden und neuen Aussagen.

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